Schneeflocken am frühen Morgen, kalte Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, ausbleibende Sonne und ein eisiger Nordost-Wind – den März-Schnittkurs auf dem Mühlberg hatten wir uns eigentlich anders vorgestellt. Dennoch konnten wir 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu unserem Schnittkurs begrüßen. Unser LOGL-geprüfter Fachwart für Obst- und Gartenbau und Streuobstpfleger Rainer Bubser übernahm den Schnittkurs wie immer sehr kompetent. Zu Beginn erläuterte er die Herkunft unserer Streuobstwiesen, ging auf den Aufbau und Herkunft der Apfelbäume ein und beantwortete dazu auch viele Fragen. Insbesondere die Bedeutung von ein- und zweijährigem Holz, die verschiedenen Phasen eines Baumes (Erziehungsphase, Jugendphase, Ertragsphase und Altersphase) sowie das Verhältnis von Blatt zu Blütenmasse und den Möglichkeiten durch den Schnitt zu steuern waren Schwerpunkte seiner Ausführungen. Am Baum erläuterte Rainer Bubser die Unterschiede zwischen Leitästen und Fruchtästen, ging auf die Stammverlängerung als Mitte des Baumes ein und erläuterte die Vorteile des Oeschbergschnitts. Durch die tulpenartige Kronenerziehung können große Hochstammbäume erzogen werden, die stabile Kronen auch über viele Jahre hinweg aufweisen. Auch die Möglichkeiten, ohne Schnitt erziehend in einen Baum einzugreifen (z. B. durch Reißen, Absenken oder Hochbinden) wurden erklärt. An verschiedenen Bäumen zeigte Rainer Bubser die Themen mehrmals und beantwortete Fragen. Auch auf die Pflege der Baumscheiben und der Bedeutung dieser für die Wasseraufnahme der Bäume ging er ein. Im Anschluss hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich selbst beim Baumschnitt zu versuchen, was aber nur von einigen Teilnehmenden genutzt wurde – einigen war es doch zu kalt und sie traten lieber den Heimweg an. Dennoch konnte viel neues Wissen für die Pflege der eigenen Bäume mitgenommen werden und wir hoffen, dass die Teilnehmenden ihr Wissen aktiv anwenden können.